Beitragsbild digitale Avatare im Pose Animator
Beitragsinhalt

Pose Animator für digitale Avatare

So wie mittlerweile Emojis fester Bestandteil unserer Kommunikation sind, finden wir auch immer mehr personalisierte, digitale Avatare in Videos, Bildern und Chats.

Apple-User können beispielsweise sogenannte Memojis verwenden, die vorab individuell gestaltet und später live in Video-Calls und in Aufnahmen genutzt sowie als Sticker verschickt werden können. Auch die App Snapchat ermöglicht es, eine virtuelle Person zu kreieren und diese in Videos einzubringen oder Videoplattformen wie coovi haben diese Funktion in Ihrem Screen und Webcam Recorder integriert. In diesem Blogartikel schauen wir uns die Funktionsweise hinter dem Pose Animator an, der Figuren beweglich und als Feature in Videos nutzbar macht. Wie werden digitale Avatare eingesetzt und was versprechen wir uns davon? Hier gibt’s die Antworten!

Wie funktioniert der Pose Animator?

Fangen wir mal mit den Basics an: Zunächst braucht es Webcambilder von Körpern und Gesichtern, die als Grundlage für ein Deep Learning Modell dienen. Dieses Modell lernt dann, wo die wesentlichen Keypoints in Körper und Gesicht, also z. B. wo die Nase ist, an welcher Stelle sich die untere Lippe befindet, etc., liegen. So weit, so gut. Auf den technischen Hintergrund gehen wir später nochmal genauer ein. Diese Punkte dienen dazu, dass festgelegt werden kann, an welcher Stelle sich die Figur bewegen soll. Wenn ich also nun meine Webcam-Anwendung starte und diese über animierte, digitale Avatare verfügt, so sollte sich, wenn ich spreche, auch der Mund dieser Figur an dem festgelegten Keypoint bewegen.

Wie werden digitale Avatare verwendet?

Die Funktionsweise haben wir nun verstanden, aber wann und warum benutze ich überhaupt eine Figur anstatt meines eigenen Erscheinungsbild in Videos? Eine eindeutige Antwort gibt es darauf vermutlich nicht, dennoch lassen sich digitale Avatare für zahlreiche Szenarien verwenden.

Möchten Sie z. B. Videos drehen, aber selbst nicht in Erscheinung treten, so ersetzen Sie sich dank Pose Animator durch eine nicht reale Figur. Außerdem können digitale Avatare für Konstanz sorgen, wenn Sie beispielsweise Videos von verschiedenen Nutzer:innen erstellen lassen, aber trotzdem die gleiche Person, in diesem Fall Ihr Avatar, in der Aufnahme zu sehen sein soll. Auch tonlos können digitale Figuren hilfreich sein, um z. B. durch Mimik Gefühlslagen in Videos auszudrücken, wenn eigentlich keine “echte” Person zu sehen sein soll. Bauen Sie einen solchen animierten Charakter an der einen oder anderen Stelle in Ihren Videos ein und verleihen Sie damit Ihren Videos eine persönliche Note.

Engineering des Pose Animators

Wir wissen bereits, dass anhand eines Deep Learning Modells Keypoints in Webcam-Aufnahmen von Körpern und Gesichtern detektiert und festgelegt werden. Anhand dieser Keypoints gilt es dann zu erkennen, welche Rotationen auf verschiedenen Gelenken stattfinden. Technisch ausgedrückt: Aus diesen Punkten werden verschiedene Vektoren in einem 3D-Raum gebildet und daraus eine Rotationsmatrix, die die Rotation, z. B. des Kopfes repräsentiert, berechnet. Daraufhin wird diese auf die 3D-Figur bzw. den Avatar übertragen, um sie in den gleichen Zustand zu versetzen in der sich die Person vor der Kamera gerade befindet. 

Schwierig bei der Umsetzung ist, dass die Bewegungen der Avatare so natürlich wie möglich aussehen sollen, da wir sehr auf Details achten und sofort erkennen, wenn etwas unmenschlich aussieht. Außerdem stellt der Umgang mit Fehlern des Deep Learning Modells eine Herausforderung dar: Nicht alles wird immer 100%-ig zufriedenstellend erkannt, weswegen schlechte Messwerte es erschweren eine akzeptable Animation zu erzielen.

Pose Animator als Feature in Webcam und Screen Recordern

Nur wenige vollumfängliche Videoplattformen bieten das Features des Pose Animators. Man findet natürlich alleinstehende Webcam-Anwendungen, die diese Möglichkeit beinhalten, aber in einem Videoportal mit integriertem Video-Editor, Webcam und Screen Recorder, Learning-Management-System und Analyse-Tool, so wie sich die Videoplattform coovi zusammensetzt, ist diese Funktion schwer zu finden. Um den Pose Animator zu verwenden, startet Sie einfach die integrierte Aufnahmeanwendung, wählen Ihre Webcam als Videoquelle aus und legen in den Einstellungen fest, welcher Avatar Sie in der Aufzeichnung repräsentieren soll.

Vorteile von virtuellen Avataren

Digitale Figuren binden Ihre Zuschauenden nicht nur, sondern steigern gleichzeitig den Wiedererkennungswert Ihrer Inhalte. Trotz Anonymität Ihrerseits, schaffen Sie dank Pose Animator einen Avatar, dem Sie eine eigene Identität und eine Persönlichkeit verleihen können. Dabei sind Ihnen keine Grenzen gesetzt, denn am Ende entscheiden Sie wie sich Ihre Figur verhält, was sie sagt und was sie ausmacht. Geben Sie klare Linie vor, die Verhaltensweisen und Charakterzüge Ihres virtuellen Avatar definieren und kommunizieren Sie diese in Ihrem Team. Denn das ist nicht nur für Sie ein entscheidender Vorteil, wenn mehrere Kolleg:innen an Ihren Videoprojekten beteiligt sind, sondern schafft bei Ihren Zuschauenden Vertrauen und lässt Ihren Avatar authentisch wirken.

Ein Ausblick: Die Zukunft von digitalen Avataren

Avatare stammen ursprünglich aus Videospielen, um sich eine eigene Person zu erschaffen, die in eine digitale Welt eintaucht. Mittlerweile lassen sich solche Figuren beinahe zu komplett anpassen und Menschen dadurch mit ihrem eigenen Aussehen experimentieren. Da diese Figuren heute schon in Videos oder Streams zum Einsatz kommen und somit Menschen durch ihr digitales Pendant ersetzen, ist also nicht unwahrscheinlich, dass wir in der Zukunft als virtuelle Avatare im Metaversum auftauchen und so an Events und Treffen teilnehmen. Wir sind gespannt!

LinkedIn
XING
Facebook
Twitter
Weitere interessante Blogeinträge

Unser Blogarchiv